Im Folgenden stellen wir eine Modell-Bauanleitung der Peter-Lenné Schule hier zum Download bereit. In dieser Anleitung wird das Pflanzenbeet in einen 1 m³ großen IBC-Tank gebaut.
Wir möchten diese Möglichkeit aufgrund der eleganten und kostengünstigen Bauweise nicht vorenthalten. In bestimmten Fällen kann eine solche Anlage eine geeignete Wahl für die Abwasserreinigung sein, z.B. für Menschen, die generell wenig Abwasser erzeugen, da sie z.B. in Tinyhäusern oder Bauwägen wohnen.
Als Ergänzung zu der betreffenden Bauanleitung möchten wir hier explizit auf einige Aspekte eingehen, die hin und wieder vor dem Bau einer Pflanzenkläranlage nicht bekannt sind oder nicht beachtet werden. Die Folgen sind nach einer gewissen Betriebsdauer häufig (1.) Geruchsbelästigung, (2.) unzureichende Abwasserreinigung und letztlich (3.) Verstopfung des Filterbeets.
Grundvoraussetzung für den Bau einer Anlage dieser Größe
Grundsätzlich muss bei einer solchen IBC-Anlage die Voraussetzung erfüllt sein, dass die Abwasser-Menge von 50 Litern pro Tag nicht dauerhaft überschritten wird. In gewöhnlichen Haushalten fällt in der Regel ein vielfaches dieser Abwassermenge an.
Die Frage nach der tatsächlichen Abwassermenge
Sollte die tägliche Abwassermenge nicht bekannt sein, kann sie mit Hilfe von Regentonnen und/oder Mörtelkästen gemessen werden. Hierzu empfiehlt es sich, die tägliche Menge über einen Zeitraum von zwei Wochen zu dokumentieren, um tägliche Schwankungen zu erfassen. Durch Bildung des Mittelwertes kann abgeschätzt werden ob die Beetfläche dieser Modellanlage ausreichend groß ist, d.h., ob eine durchschnittliche, tägliche Abwassermenge von 50 Litern nicht überschritten wird.
Größe der Drei-Kammer-Grube
Die maximal anfallende tägliche Abwassermenge kann für die erforderliche Größe der Dreikammergrube herangezogen werden. Hierbei gilt es zu beachten, dass dieser Tank möglichst für eine Abwasser-Aufenthaltszeit von zwei bis drei Tagen ausgelegt ist. Die Grube dient der anaeroben Vorreinigung des Abwassers. Außerdem fungiert sie als Puffer für tägliche Schwankungen (z.B. für Tage, an denen eine Waschmaschine läuft und somit eine Abwassermenge von über 100 Liter anfällt).
Gesunde Anlage durch intermittierende Beschickung
Abschließend soll betonen werden, dass für einen gesundes und langlebiges Pflanzenbeet ein vitales mikrobielles Milleu erforderlich ist. D.h. es müssen überwiegend aerobe Bedingungen im Sandfilter vorherrschen. Dafür ist es erforderlich, dass sich die Sandfilterporen zwischen den Abwasserbeaufschlagungen wieder mit Sauerstoff anreichern können. Hierfür dürfen die Pflanzenbeete hydraulisch nicht überlastet werden und es sind Regenerationsphasen zwischen den Beschickungen erforderlich. Im Idealfall wird deswegen das Abwasser zwei Mal täglich auf das Pflanzenbeet gepumpt. Die Menge beträgt dabei bis zu 25 Liter pro Beschickungszyklus.